Wandern auf Mallorca
⛰️ 7 Tage auf dem GR221

Der schönste Teilabschnitt des berühmten Fernwanderwegs in sieben machbaren Etappen – für alle, die nur eine Woche Zeit mitbringen und für die der Weg das Ziel ist!

Wandern auf Mallorca – der GR 221

Wir waren im Mai zum Wandern auf Mallorca und haben 85 Kilometer durch die Serra de Tramuntana zurückgelegt – auf dem GR 221 von Port d’Andratx bis Port de Sóller. Wir waren zu zweit unterwegs, Backpacking für Anfänger, mit leichtem Rucksack und wenig Gepäck sowie Übernachtungen in Hotels. Hier lest ihr unseren Erfahrungsbericht.

🕗 Dauer:
7 Etappen
🥾 Länge:
jeweils 10-15 km
Höhenmeter (Ø):
↗ 510 m ↘ 520 m


Der GR221 – Fernwandern auf Mallorca

ⓘ Der GR 221, auch bekannt als Trockenmauerweg oder auf spanisch "Ruta de Pedra en Sec" (Route der trockenen Steine), ist ein bekannter Fernwanderweg auf der wunderschönen Insel Mallorca in den Balearen, Spanien. Dieser Weg gilt als eine der anspruchsvollsten und lohnendsten Wanderungen in Europa und ist ein Muss für erfahrene Wanderer und Outdoor-Fans. In seiner vollständigen Variante führt der Weg etwa 111 km durch üppige Wälder, sanfte Hügel, dramatische Klippen mit Panoramablick auf das Mittelmeer und überquert den Gebirgszug der Serra de Tramuntana. Diese Region zählt seit einigen Jahren zum Unesco Weltkulturerbe und kann mit einer traumhaften Landschaft aufwarten.

Die Wanderung auf dem GR 221 entführt in die bewegte Vergangenheit der Insel. Ein Großteil der Strecke verläuft über historische und abenteuerliche Pfade, ehemals angelegt, um die damaligen Dörfer und Besitztümer in den Bergen miteinander zu verbinden. Entlang des Weges finden sich zahlreiche Olivenhaine und Zitronenplantagen, umgeben von Mauern, die in der traditionellen Bauweise als Trockenmauern, also ganz ohne Mörtel, errichtet wurden und von denen der Wanderweg seinen einprägsamen Namen hat.

Mit seinen abwechslungsreichen Landschaften und atemberaubenden Aussichten ist der GR 221 eine perfekte Gelegenheit, dem hektischen Stadtleben zu entfliehen und in die Schönheit der Natur einzutauchen. Ob Ihr nun erfahrene Wanderer oder Anfänger seid, der GR 221 ist ein unvergessliches Abenteuer, das Ihr euch nicht entgehen lassen solltet.


Die Etappen: 7 Tage auf dem GR221


Wir sind in sieben Tageswanderungen von Port d’Andratx bis Port de Sóller gewandert und haben für jeden Abschnitt einen Erfahrungsbericht verfasst.

Der Reisebericht als PDF zum Download

Der komplette Reisebericht mit allem Etappen zum Runterladen.


Beste Reisezeit

Wir haben unsere Wanderung von Anfang bis Mitte Mai gemacht und können diesen Zeitraum ohne Einschränkung empfehlen. Grundsätzlich kann man den GR 221 das ganze Jahr wandern. Jedoch sollte man folgendes beachten:

Temperatur: In den Sommermonaten wird es sehr heiß auf der Mittelmeerinsel, Temperaturen über 35 Grad sind keine Seltenheit von Juli bis September. Für Wanderungen nicht empfehlenswert. Im Winter sorgt das milde mediterrane Klima dafür, dass der GR 221 auch ganzjährig zu begehen ist. Allerdings muss man in den Höhenlagen noch mit Schnee und Stürmen rechnen, entsprechend wetterfeste Wanderausrüstung ist ein Muss, siehe unten. Auch die Wassertemperatur während der kälteren Jahreszeit ist zu bedenken: wer sich – wie wir – gerne mit einem Sprung in das kühle Nass erfrischen möchte, sollte für eine Wanderung den Frühsommer (Mai bis Juni) oder den Herbst (September bis Oktober) anpeilen.

Vegetation: Das saftige Grün und die reichhaltigen Pflanzenwelt wird man eher in der ersten Jahreshälfte genießen können. Mit Beginn des Sommers vertrocknen viele Gräser und Blumen in der mediterranen Hitze. Dennoch werden Wanderer ganzjährig eine abwechslungsreiche Vielfalt vorfinden: die Serra de Tramuntana beherbergt nämlich eine Vielzahl von Pflanzenarten, die an die verschiedenen Mikroklimata und Bodentypen angepasst sind. In den niedrigeren Lagen findet man mediterrane Wälder mit immergrünen Bäumen wie Steineichen und Kiefern. Mit zunehmender Höhe wechselt die Vegetation zu eher alpinen Landschaften mit Zwergsträuchern, Heidekraut und Wildblumen. In den höchsten Lagen wird die Vegetation noch spärlicher, und es gibt nur wenige Arten winterharter Pflanzen, die den rauen Bedingungen trotzen können.

Saisongeschäft: viele Unterkünfte, Reiseveranstalter und öffentliche Verkehrsmittel sind außerhalb der Hauptsaison nicht in Betrieb. Die Auswahl kann recht eingeschränkt sein. Es lohnt sich in diesem Fall, sich frühzeitig zu informieren und im Voraus zu organisieren. Günstiger wird allerdings das Preisniveau bei Übernachtungen während der Nebensaison, weiterhin ist mit weniger Wanderern auf der Strecke und generell mit niedrigerem touristischen Andrang zu rechnen. Ob man Haupt- oder Nebensaison wählt, bleibt also abzuwägen.


Unterkünfte auf dem GR221

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, je nach Vorlieben und Budget:

Refugis werden die lokalen Herbergen genannt. Unsere preiswerte Empfehlung für die traditionsverbundenen Wanderer. Hier finden sich häufig die günstigsten Übernachtungsmöglichkeiten in Schlafsälen von 6 bis 12 Betten. Es gibt in der Regel ein warmes Abendessen und Frühstück für hungrige Wanderer und man teilt sich die sanitären Einrichtungen mit den anderen Gästen.

Hotels gibt es natürlich auch. Wir haben uns für die etwas teurere aber komfortablere Alternative entschieden und in kleinen Hotels, gemütlichen Hostels oder privaten Pensionen im Doppelzimmer übernachtet. Ausschlaggebend für unsere Entscheidung war es ein eigenes Badezimmer zu haben, und damit die Möglichkeit täglich etwas Wäsche zu waschen. Mit unseren Unterkünften haben wir glücklicherweise durchweg positive Erfahrungen gemacht, und daher jeweils unsere Empfehlung zu jeder Etappe verlinkt.

Wildcampen bzw. Zelten ist (leider) verboten in der gesamten Region, auch wenn es an einigen Stellen recht einladend aussieht und wir einige Trekking-Zelte hier und da gesehen haben. Fast die gesamte Fläche der Insel besteht aus Grundstücken in Privatbesitz und Verstöße gegen das Gesetz werden angeblich streng geahndet. Ein weiterer plausibler Grund: die Gefahr von offenem Feuer. Es besteht absolutes Grillverbot im Sommer. Wir haben von einem Gastwirt die traurige Geschichte vom verheerenden Waldbrand 2013 berichtet bekommen, welcher über 2.000 Hektar Land vernichtet und erst nach zwei Wochen Löscharbeiten endgültig unter Kontrolle gebracht werden konnte. Auslöser war wohl scheinbar harmlose Grillkohle, die nicht richtig entsorgt wurde.

In unserem Erfahrungsbericht lest ihr, welche Unterkünfte wir jeweils für die einzelnen Etappenziele empfehlen können, siehe oben.


Karte


Wissenswertes

ⓘ Die Serra de Tramuntana - oder kastilisch: "Sierra de Tramontana" - ist ein Gebirgszug auf Mallorca und als Gebiet bekannt für seine atemberaubende Schönheit und vielfältige Vegetation, was es zu einem beliebten Ziel für Wanderer und Naturliebhaber macht. 

Neben der einzigartigen und vielfältigen Pflanzenwelt beherbergt die Serra de Tramuntana auch eine Reihe gefährdeter Arten, wie die Balearen-Eidechse und den Habichtsadler. Diese Arten sind für ihr Überleben auf die vielfältige Vegetation des Gebirges angewiesen und werden durch Naturschutzmaßnahmen geschützt.

Die Serra de Tramuntana ist nicht nur eine malerische und vielseitige Landschaft, sondern auch ein wichtiges Ökosystem für viele Tier- und Pflanzenarten. Die Wanderer und Besucher des Gebirgszugs werden aufgefordert, die Vegetation und die Tierwelt zu respektieren und die Grundsätze des "Leave No Trace" zu befolgen, um diese einzigartige und wertvolle Landschaft für künftige Generationen zu erhalten.

Packliste & Tipps

  • gute Wanderschuhe – Lasst euch nicht davon täuschen, dass es auf die Balearen und nicht in die Alpen geht. Das Gelände hat oft alpinen Charakter, die Bodenbeschaffenheit ist teilweise unbefestigt, es gibt steile und unwegsame Passagen. Steigeisenfeste Bergwanderstiefel braucht es zwar nicht, aber in Sneakers besteht Gefahr umzuknicken. Wir waren sehr froh um unsere knöchelhohen leichten Wanderschuhe – Modell: Salomon Outline Mid GTX*.
  • Rucksack – Wir waren mit einem 36-Liter Rucksack und einen 33-Liter Rucksack unterwegs. Viel weniger Volumen sollten es nicht sein. Vollbepackt lagen wir damit bei etwa 7 kg und 5 kg (ohne Wasser) – Modelle Osprey Stratos* und Gregory Jade*
  • Sonnenschutz – Cremes mit Lichtschutzfaktor, Hut, Sonnenbrille, lange dünne Klamotten, etc., die Sonne in den Bergen sollte man nicht unterschätzen.
  • GPS Tracking oder eine Wander-App – die Ausschilderung des GR221 ist mal besser, mal weniger gut. Wir nutzen komoot und haben zu jeder Etappe unsere Routenplanung verlinkt. Alternativen sind Outdooractive oder Strava.
  • Bargeld – Generell wird fast überall auch die Kreditkarte akzeptiert, nur stellt das lückenhafte Mobilfunknetz in den Bergen häufig eine Herausforderung für die Kartenlesegeräte dar. Habt lieber ein paar Scheine dabei.
  • Bekleidung: wir haben je eine kurze sowie eine lange Hose dabei, dazu Shirts und Unterwäsche für 2-3 Tage. Diese haben wir an jedem zweiten Abend gewaschen, am nächsten Morgen waren sie trocknen. Das reicht und spart Platz im Rucksack.
  • Regenjacke – das Wetter kann schnell mal umschlagen. Eine Regenhaube für den Rucksack nimmt ebenfalls kaum Platz ein und erweist sich im Ernstfall als sehr nützlich.
  • dünne Fleece-Jacke – Ja, es geht nach Mallorca. Aber auch am Mittelmeer kann es je nach Reisezeit Abends und Nachts gut runterkühlen. Fleece hält warm und spart eine Menge Platz im Rucksack gegenüber einem dicken Baumwoll-Hoodie.
  • Handtuch – Dasselbe gilt für das Handtuch. Wenn man sich für die Übernachtung in Hotelzimmern entscheidet, ist man damit ohnehin versorgt. Für unterwegs reicht praktischerweise ein dünnes Handtuch aus Microfleece* aus.
  • Magnesium – für die beanspruchten Muskeln. Als Tabletten oder in Pulverform jeden Abend reinballern. Denkt dran, am nächsten Tag geht es weiter – auch mit schweren Beinen.
  • ausreichend Wasser – viel Sonne und Höhenmeter machen durstig. Packt morgens ausreichend Wasser ein und macht lieber nicht den Fehler an Gewicht sparen zu wollen, auf den meisten Etappen gibt es kaum Möglichkeiten die Trinkwasservorräte unterwegs aufzufüllen. Für ausgewogene Verteilung des Gewichts im Rucksack empfehlen wir eine Trinkblase*.
  • Ohrstöpsel – in manchen Hotels ist es recht hellhörig. Wer einen leichten Schlaf hat, sollte Oropax* dabei haben für alle Fälle – oder eben gute Headphones mit Noise Cancelling Technologie.

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